Berufsstart Bau

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Deutschland

Aufgrund der demografischen Entwicklung und des damit einhergehenden Rückgangs an verfügbaren Fachkräften ist es erforderlich, alle möglichen Potenziale für die Ausbildung zu erschließen. Für die ausbildenden Betriebe bedeutet dies auch Zielgruppen ins Auge zu fassen, die bislang bei der Suche nach Ausbildungsbewerben aus verschiedenen Gründen nicht berücksichtigt worden sind.
Die Tarifvertragsparteien (HDB, ZDB, IG BAU) haben im Jahr 2013 daher gemeinsam ein neues Projekt mit dem Titel „Berufsstart Bau" initiiert und die Finanzierung über Beitragsmittel aus dem Berufsbildungsverfahren (Umlageverfahren der Bauwirtschaft, an dem alle Baubetriebe teilnehmen müssen) sicher gestellt. Damit engagiert sich die Branche für Kandidaten, die aus verschiedenen Gründen (Lernbeeinträchtigung, schulische oder soziale Defizite usw.) noch nicht für eine Ausbildung geeignet sind und aufgrund dessen keinen direkten Einstieg in die Ausbildung geschafft haben. In Maßnahmen mit einer Dauer von mindestens sechs und höchstens zwölf Monaten werden diese Kandidaten gemeinsam von Betrieben und überbetrieblichen Ausbildungszentren der Bauwirtschaft sowie mit sozialpädagogischer Unterstützung auf eine Ausbildung vorbereitet. Grundlage ist eine vertragliche Vereinbarung zwischen dem Betrieb und dem Teilnehmer mit dem Ziel, den Teilnehmer anschließend in eine Ausbildung zu übernehmen. Mindestens 50 % der Gesamtzeit der Maßnahme erfolgt daher auch im Betrieb. Um eine entsprechende Übereinstimmung zwischen Betrieb und Teilnehmer sicher zu stellen und die Problemlagen der Teilnehmer zu identifizieren, findet vor den Maßnahmen eine zweiwöchige Orientierungsphase statt. Auch hierbei sind zwei Tage vorgesehen, die die Kandidaten direkt im Betrieb absolvieren. Das Projekt wird deutschlandweit angeboten. Bereits über 200 Kandidaten konnten im ersten Durchgang daran partizipieren.